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Superintendent Markus Zimmermann: „Wir wenden uns gegen Menschenverachtung und Rassismus“

Geblieben ist ein Tagebuch: vom Großvater, der im KZ Dachau interniert war und an den Folgen seiner Haft gestorben ist. Die Erinnerung an ihn und an die Folgen der NS-Zeit beschreibt Markus Zimmermann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord. Im Video #dazusteheich fordert er dazu auf, einzutreten gegen Menschenverachtung und Rassismus, gegen Feindlichkeit und Entwürdigung.

Hier der vollständige Text zum Nachlesen:
Im 5. Buch Mose heißt es: Gedenke der vorigen Zeit und achte auf die Jahre. Erinnerungen können schön, aber auch schmerzlich sein, auf jeden Fall prägen sie aber unser Handeln und Tun und unsere Werte. In meiner Familie erinnern wir uns an unseren Großvater. Aufgrund seines christlichen Glaubens und seiner daraus resultierenden politischen Haltung war er Häftling im Konzentrationslager Dachau. Zwar ist er dann befreit worden, starb aber kurze Zeit später an den Folgen seiner Haftzeit. Geblieben ist uns aber sein Tagebuch, das nach dem Krieg veröffentlich wurde und die schreckliche Haftzeit beschreibt. Die Erinnerung an meinen Großvater ist schmerzlich, jetzt auch schon über mehrere Generationen in unserer Familie hinweg. Aber sie prägt auch – unser Handeln und unsere Werte. Nämlich einzutreten gegen jede Form von Menschenverachtung, gegen Rassismus, gegen Feindlichkeit, gegen die Entwürdigung von Menschen. Israel hat das gewusst damals, und erinnert sich bis heute an das, was die Väter erlebt haben: die Bewahrung durch Gott und das Bleiben bei seinen Geboten. So versuchen wir das auch.